Ganzheitliches Management von Energie- und Ressourceneffizienz in Unternehmen (MERU-Projekt)

 

Neu: Unser Animations-Video zu Rebound-Effekten in Unternehmen - und was Sie dagegen unternehmen können! (Details finden Sie auch im Unternehmensleitfaden)

 

[For English, see below]

Die ökologischen Belastungsgrenzen des Planeten werden immer weiter überschritten. Dazu tragen die gegenwärtigen Konsum- und Produktionsmuster der Industrieländer maßgeblich bei. Zwar konnten Innovationen die Energie- und Ressourceneffizienz in den letzten Jahren beachtlich steigern, allerdings sank dadurch der absolute Energie- und Rohstoffverbrauch nicht im nötigen Umfang.

Der Rebound-Effekt

Als ein Grund wird der sogenannte Rebound-Effekt diskutiert: Wenn etwa durch höhere Effizienz Verbrauchskosten sinken, wird Geld eingespart. Wird dieses beispielsweise für neue Güter oder Investitionen eingesetzt, können neue Verbräuche von Energie und Materialien entstehen. Während die Energie- und Ressourcenproduktivität steigt, fallen die absoluten Energie- bzw. Materialeinsparungen dann geringer aus.

Ändert ein Unternehmen etwa seine Produktgestaltung und spart so Material, stellt sich die Frage, wie es gegebenenfalls mit den eingesparten Kosten umgeht. Ein Rebound-Effekt könnte dann entstehen, wenn das Unternehmen seine Produktion in Folge einer effizienzbedingten Kosteneinsparung ausweitet.

Forschungslücke

In den vergangenen Jahren konnten Erkenntnisse zu Rebound-Effekten und weiteren verbrauchstreibenden Faktoren beim privaten Konsum gewonnen werden. Wie groß Rebound-Effekte in der Produktion bzw. innerhalb von Unternehmen sind und wie sie entstehen und wirken, ist hingegen bisher kaum erforscht.

Ziel: Empfehlungen für die Praxis

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des MERU-Projektes, Rebound-Effekte in Unternehmen konzeptionell und empirisch zu untersuchen. Es werden Empfehlungen für Wirtschaft und Politik entwickelt, wie Rebound-Effekte begrenzt oder unerwünschte Folgen für das Erreichen von energie- und ressourcenpolitischen Zielen vermieden werden können.

Das Arbeitsprogramm

Auf Basis der aktuellen Literatur werden zunächst mögliche Rebound-Effekte in Unternehmen identifiziert und nach Ursachen, Mechanismen und Folgen konzeptionell eingeordnet. Mit diesem Rahmen werden anschließend Praxiseinblicke gewonnen durch:
     - vergleichende Fallstudien in zehn Unternehmen
     - eine umfassende Befragung von mittelständischen und Großunternehmen
     - Praxisdialog-Workshops mit Unternehmen

Aus den Erkenntnissen entwickelt das Projektteam Strategien und Methoden, wie Unternehmen Rebound-Effekte selbst identifizieren und ganzheitlich managen bzw. mindern können. Die Methoden werden in einem Leitfaden für Unternehmen, Verbände und Beratungsfirmen aufbereitet. Weiterhin werden in einem Politikpapier Handlungsempfehlungen für die öffentliche Hand gegeben und wissenschaftliche Fachpublikationen veröffentlicht.

Die Beteiligten

Das Projektteam besteht aus dem Öko-Institut, dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), dem Centre for Sustainability Management (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg, der Data Center Group und dem Unternehmensverband B.A.U.M. e.V.. Darüber hinaus sind die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF), die baden-württembergische Landesagentur für Umwelttechnik und Ressourceneffizienz (Umwelttechnik BW) und zehn Unternehmen unterschiedlicher Größe aus dem produzierenden Gewerbe (z. B. Haushaltsgeräte) sowie dem Dienstleistungssektor (z. B. Telekommunikation, Informations- und Kommunikationstechnologie) in das Projekt eingebunden.

Forschungskontext

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Förderschwerpunkt „Sozial-ökologische Forschung“ gefördert, einem Teil des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA).

Gefördert von:

Comprehensive management of energy and resource efficiency in companies (MERU project)

The planetary boundaries are being exceeded more and more, largely due to current consumption and production patterns of industrialised countries. Although innovations have significantly increased energy and resource efficiency in recent years, absolute consumption of energy and raw materials has not sufficiently decreased.

The rebound effect

One reason discussed is the so-called rebound effect: If, for example, consumption costs decline because of increased efficiency, money is saved. If this money is used for new goods or investments, new consumption of energy and materials can arise. While energy and resource productivity increases, the absolute energy or material savings are then lower.

Research gap

In recent years, insights have been gained into rebound effects and other drivers of private consumption. However, the extent of rebound effects in production and within companies, and how they arise and take effect, have hardly been researched to date.

Goal: Recommendations for practical action

Against this background, the aim of the MERU project is to investigate rebound effects in companies both conceptually and empirically. Recommendations for business and politics will be developed on how to limit rebound effects or avoid undesirable consequences for the achievement of energy and resource policy goals.

The workplan

Based on the current literature, potential rebound effects in companies are first identified and conceptually classified according to causes, mechanisms and consequences. Using this framework, practical insights will then be gained through:

- comparative case studies in ten companies
- a comprehensive survey of medium-sized and large companies
- practical dialog workshops with companies

Based on the findings, the project team will develop strategies and methods for companies to identify and comprehensively manage or mitigate rebound effects by themselves. The methods will be prepared in a guide for companies, associations and consulting firms. Furthermore, recommendations for action for the public sector will be given in a policy paper and scientific publications will be published.

The participants

The project team consists of the Oeko-Institut, the Institute for Ecological Economy Research (IÖW), the Centre for Sustainability Management (CSM) at Leuphana University Lüneburg, the Data Center Group and the business association B.A.U.M. e.V. Further organisations involved in the project include the Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF), the Baden-Wuerttemberg State Agency for Environmental Technology and Resource Efficiency (Umwelttechnik BW) and ten companies of different size from the manufacturing sector (e.g. household appliances) and the service sector (e.g. telecommunication, information and communication technology).

Research context

The project is funded by the German Federal Ministry of Education and Research under the funding priority “Social-Ecological Research”, which forms part of the framework programme “Research for Sustainability” (FONA).

Funded by:

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Das MERU-Projekt wird in drei Phasen bearbeitet, die sich im Einzelnen auf sieben Arbeitspakete aufteilen mehr

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Das MERU-Projekt richtet zum Thema "Rebound-Effekte in Unternehmen" einen ersten Praxisdialog mit Unternehmen aus. mehr

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